Rifugio Vallata
Località Vallata 12
I-33080 Barcis
Telefon: +39 349 705 3300
Anreise: Karte
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag zum Mittag- und Abendessen. Montags zum Mittagessen.
Rifugio Vallata – Mitten im Wald
Barcis, die kleine Ortschaft am gleichnamigen Stausee, der in den 1950er-Jahren errichtet wurde, ist aus mehreren Gründen eine Entdeckungsreise wert. Das Landschaftsbild mit den schroffen Bergen der Prealpi Carniche und dem See sowie die authentischen kulinarischen Angebote locken Genießer ins Valcellina. Ein idealer Ort für entspannte Sommerfrische.
Am heutigen Standort des Rifugio Vallata befand sich einst ein verfallenes Stallgebäude und die Talstation einer Holzbringungsseilbahn. Die Familie Gasparini verlieh dem Ort, der sich mitten im Wald befindet, sein heutiges Aussehen und eröffnete 2006 das Rifugio. Riccardo Gasparini teilt sich die wenige Quadratmeter große Küche mit seiner Mutter Bruna. Für beide sind die Rezepte und Traditionen der Küche des Valcellina eine besondere Herzensangelegenheit. Mit Stolz trägt man das Slow Food Presidio-Siegel.
Ein Rifugio-Menü
Schon aufgrund der Lage des Rifugios starteten wir mit einem Carpaccio di Cervo / Hirschcarpaccio. Gebettet auf Rucola mit dezentem Balsamicodressing und frischen Waldbeeren obenauf. Das wunderbar zarte Hirschfilet harmonierte vortrefflich mit den Beeren. Auch mit dem Tris di Crostini rustici, belegt mit Löwenzahn, Pitina und Lardo, zeigten uns Riccardo und Bruna wie stark sie mit den intensiven Geschmäckern ihres Tales verbunden sind. Sebstverständlich wird alles selbst produziert.
Die hausgemachten Pappardelle con Ragù di Cinghiale (Wildschweinragout) präsentierten sich gleichzeitig subtil und intensiv, das wohl am besonderen Würzungsverhältnis von Zitrone und Rosmarin liegen mag. Das kräftige Wildschwein, handgeschnitten nicht faschiert, erhielt dadurch einen besonderen Kick. Wahre Meisterschaft im Umgang mit regionalen Zutaten, die sich auch bei den folgenden Gnocchi all’Ortica (Brennesselgnocchi) mit Montasiocreme und kross gebratener Pancetta zeigte. Flaumige Gnocchi, die sich durch Montasio und Pancetta facettenreich und rund im Geschmack zeigten.
Capriolo (Reh) in Salmì mit Polenta bestach mit feinster Würzung und Zubereitung des Fleisches. Einmal mehr brachte es die kompromisslose Bodenständigkeit des Hauses zum Ausdruck. Wohlfühlessen, das ganz wesentlich von den verwendeten Produkten bestimmt wird. Vor dem Dessert bot uns Riccardo Polenta e Pastic an. Slow food-Küche in ihrer ursprünglichsten Form. Fermentierte Weiße Rüben, süßliche Salsicce, Schweinsripperln und Polenta. Ein Gericht, das in längst vergangenen Tagen im Valcellina den Ruf eines Festessens genoss. Im Vallata, bei Bruna und Riccardo, wird diese Tradition hochgehalten.
Mit einer kleinen Dessertauswahl – Cicolato fondente, Crema pasticera mit Erdbeeren und Pasta frolla mit Marillenmarmelade beendeten wir unser bemerkenswertes Menü auf beste Weise. Für ein viergängiges Menü im Rifugio Vallata sollte man rund € 40,– einplanen. Ein höchst freundliches Preis/Leistungsverhältnis.
Ein Genusstipp von Gustav Schatzmayr, goodstuff AlpeAdria.
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