Osteria Trattoria Alla Speranza
Piazza Foro Giulio Cesare 15
I-33043 Cividale del Friuli (UD)
Telefon: +39 0432 731131
Anreise: Karte
Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag zum Abendessen ab 18.30 Uhr, Freitag bis Sonntag von 11.00 bis 14.30 und von 18.30 bis 22.00 Uhr. Montags Ruhetag.
Alla Speranza – Feiner Fisch bei den Langobarden
Die Osteria am Julius Cäsar Platz in Cividale wurde 1959 eröffnet, 2012 von Luigino Iacuzzi und seiner Frau Sandra Birri übernommen und mit viel Liebe zum Detail ausgebaut. Die neuen Räumlichkeiten befinden sich in einem mittelalterlichen Turm. Massive Mauern und Schießscharten zeugen von der einstigen Bestimmung.
Nach einer Tour durch den nahen Collio oder einer ausgiebigen Stadtbesichtigung mit Teufelsbrücke, Dom und dem Tempietto longobardo steht einem Aperitiv an der rustikalen Bar im Alla Speranza nichts mehr im Wege. Hier treffen sich Freunde des Hauses auf ein schnelles Glas Friulano und einem Plausch. Luigino und Sandra verwandelten die zünftige Osteria ins beste Fischrestaurant der Stadt, sehr zum wohl ihrer Gäste und Freunde.
Ein Fischmenü
Nach einem Frico fritto zur Begrüßung starteten wir mit Gamberi, Radichio tardivo di Treviso e Bacon vorzüglich ins Menü. Ein verblüffend stimmiges Trio, das besonders gut harmonierte. Die Süße der Garnelen, die kräftigen Aromen des Specks und die bekannte Bitternote des Radichios fügte Luigino mit sicherer Hand zusammen. Ein gelungener Start und Weg, der sich mit der Polentina morbida con Schie di Laguna fortsetzte. Die kleinen, zarten Garnelen in Verbindung mit herzhafter Polenta überzeugten als grandios verfeinerte Hausmannskost, die einst in einfachen Fischerhütten den Hunger stillte.
Überrascht betrachteten wir den angekündigten Baccalà mantecato. Luigino wendete ihn in Brösel mit Sepiatinte und frittierte den Vorspeisenklassiker anschließend. Nach dem Öffnen der Kugel delektierten wir uns an der regionalen Köstlichkeit, die mit Geschmack und Konsistenz erfreute. Gerichte wie dieses verleihen dem Restaurant ein eigenständiges, aber doch an den Traditionen der Region orientiertes Profil. Das folgende Misto gratinato – Capesante und Canestrelli – überzeugte mit Schlichtheit und Gradlinigkeit. Keine verstiegenen Konstruktionen am Teller, es sprachen die Zutaten und die sichere Hand bei der Zubereitung für sich.
Gemeinsam mit der kräftig intensiven Zuppa di Pesce – Fischsuppe – wurden Spaghetti neri ai Ricci di Mare – Schwarze Spaghetti mit Seeigeln – gebracht. Dabei vereinte Luigino starke Geschmäcker, um sie bei einem gemeinsamen Auftritt zu entladen. Harmonisch zusammengefügt auch wenn, insbesondere mit den Seeigeln, aromatisch geklotzt wurde. Zum Abschluss 500 Sfoglie alla Crema Chantillly als Dessert mit erfrischendem Obst am höchsten Blätterteigblatt. Ein gelungener Abend, voll der Hoffnung – Speranza – auf eine Wiederholung.
Für ein viergängiges Menü in der Osteria Alla Speranza sollten rund € 70,– eingeplant werden. Ein genussfreundliches Preis/Leistungsverhältnis.
Ein Genusstipp von Gustav Schatzmayr, goodstuff AlpeAdria.
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