Osteria Grappolo d’Oro in Arba, Italien

Osteria Grappolo d'Oro, Arba - goodstuff AlpeAdria
Osteria Grappolo d'Oro, Arba

Osteria Grappolo d’Oro

Piazza IV Novembre 14

I-33090 Arba (PN)

Telefon: +39 0427 93019, +39 320 229 3859

Anreise: Karte

Öffnungszeiten: Sonntag bis Dienstag zum Mittagessen geöffnet. Mittwoch bis Samstag zum Mittag- und Abendessen geöffnet.

Grappolo d’Oro – eine Osteria mit Geschichte

Die Geschichte der Osteria Grappolo d’Oro reicht ins 19. Jahrhundert zurück und zu Beginn des 20. Jahrhunderts eröffnete die Familie di Pol ihre Osteria. In den 1980er Jahren machte der heutige Chef und Patron Stefan Buttazzoni seine ersten Schritte als Koch in diesem Haus. Er kehrte 2018 nach vielen Jahren in der nahen Carnia, ua im Ristorante da Otto und Ristorante Margò, zu seinen Wurzeln zurück. Stefano ist ständig auf der Suche nach Neuem und tourt durch Italien und die Welt, um sein Wissen und Können in der Küche zu vertiefen.

Die Osteria wurde behutsam renoviert, um ihren historischen Charme zu bewahren. Am Fogolar im Gastzimmer wird zwar kein Fleisch gegrillt, aber das flackernde Feuer schafft eine besonders gemütliche Atmosphäre. In der Küche geht Stefano neue Wege, ohne die Traditionen der Heimatregion zu missachten. Bekannte lokale Geschmackskomponenten werden von ihm neu und veredelt kombiniert. Bemerkenswert ist auch seine Geschirrauswahl. Sara Delli Zotti – Ceramiche Lazzara – gestaltete individuelle Teller und sind die Bühne für Stefanos Gerichte.

Cjarsons - goodstuff AlpeAdria
Cjarsons

Stefano kocht

Stefano begrüßte uns mit einer köstlichen Fritellina di Verdure auf Kichererbsencreme. Eine gelungen harmonische Geschmackskombination, die seine sichere Hand im Balancieren markanter Aromen gleich zu Beginn unter Beweis stellte. Den Lardo aus Sauris bettete er auf Radicchio, bestreute ihn mit Blütenpollen und reichte dazu ein cremiges Zwiebeleis. Große Klasse, wie Stefano mit regionalen Zutaten umgeht und neue Geschmacksbilder schafft. Sein Zwiebeleis – Cipolle di Cavasso e della Val Cosa – war etwas Besonderes und ideale Lardobegleitung. Sein kreativer Umgang mit einfachen Zutaten, die er gekonnt verfeinert, ist beeindruckend und manifestierte sich in seinem Pan brioche con Aringa auf beste Weise. Den Hering räucherte er leicht und kombinierte ihn mit Paprika, Zwiebeln und Forellenkaviar. Kontraste, die sich zu einem neuen Ganzen verbanden, ohne dabei die Essenz zu verlieren.

Das erste Spargelrisotto im Jahr – Risotto agli Asparagi con Tartuffo nero – ist immer besonders. Stefano Buttazzoni zeichnet seine Souveränität bei Details aus, auf kontraproduktive Dekoration verzichtet er ebenfalls. Farbklecksen gibt er über das auffällige Geschirr Raum. Der junge Spargel war im Geschmack noch etwas zurückhaltend, der mit dezentem schwarzen Trüffel ideal ergänzte. Die Proportionen passten punktgenau. So auch bei den Cjarsons. Dabei entwickelte er ein Traditionsgericht aus der Carnia ganz nach seinen Vorstellungen weiter und das ist gleichbedeutend mit Verbesserung. Die Kräuternote der Füllung, der geräucherte Ricottakäse sowie Butter, Brösel, Zimt und Zucker machten aus einem jahrhundertealten Rezept einen Star, da Stefano an den richtigen Punkten die Hebel ansetzte.

Mit Capretto al Forno – Kitzbraten – wurde ein Zeichen gesetzt. Die Regionalküche schwächelt im Friaul keinesfalls. Doch es braucht Mut und Phantasie zu ihrer Optimierung. Perfekt gewürzt und geschmort, auf Rosmarin platziert und serviert. Einfach und köstlich. Das Tiramisu zum Finale, beileibe kein Verlegenheitsdessert. An diesem Klassiker gab es nichts zu ändern oder auf unsägliche Weise zu ergänzen. Es geht um das stetige Erreichen der besten Lösung und das gelang vortrefflich.

Für ein viergängiges à la carte-Menü im Grappolo d’Oro sollten rund € 55,— eingeplant werden. Ein höchst genussfreundliches Preis/Leistungsverhältnis.

Ein Genusstipp von Gustav Schatzmayr, goodstuff AlpeAdria.

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