Gasthaus Grabnerwirt
A-9543 Arriach
Telefon: +43 4247 8561
Anreise: Karte
Öffnungszeiten: Montag, Freitag und Samstag von 16.00 bis 24.00 Uhr, Küchenzeit von 18.00 bis 20.30 Uhr. Sonntag von 11.00 bis 23.00 Uhr, Küchenzeiten von 12.00 bis 14.00 Uhr und 18.00 bis 20.30 Uhr. Von Juli bis Mitte September auch am Donnerstag geöffnet.
Bachofenschmaus: Jeden Montag von Juli bis Mitte Sepember. Steaks, Ripperln, Stelzen, Schweinsbraten, Hirsch-, Enten- und Lammbraten und vieles mehr.
Grabnerwirt – ein besonderes Landgasthaus
Der bisweilen tosende Arriachbach ist ständiger Begleiter bei der Anreise über die Ortschaften Innere Einöde und Afritz. Nach der Klamm öffnet sich ein Hochtal mit zum Greifen nahen Bergen der Nockregion. Etwas oberhalb von Arriach liegt der Grabnerwirt, das Landgasthaus von Gernot und Sandra Meinhardt, die es in vierter Generation betreibt. Die Geschichte des Hauses reicht jedoch bis ins Jahr 1800 zurück. Das eindrucksvolle Panorama genießt man sommers im Garten und während der frischeren Monate im balkonähnlichen Saal des Hauses.
Gernot Meinhardt verkörpert mehrere Berufe in einer Person: Gastwirt, Koch, Bauer und Fleischhauer. Er züchtet auf seinen Wiesen und Weiden rund um Arriach Wagyu– und Angusrinder sowie Kreuzungen aus den beiden für seinen Grabnerwirt, die im eigenen Schlachtbetrieb verarbeitet werden und reifen, um letztendlich in seinen Kochtöpfen zu landen. Sein umfassendes Produktwissen gepaart mit höchster Fleischqualität und Können am Herd, erfreuen die ausgewiesenen Rindfleischfans unter seinen Gästen, die von Sandra charmant und bestens betreut werden.
Gernot Meinhardts Rindfleischküche
Die Spur des Angusrindes zieht sich durch Gernots Rindfleischkarte, die mit kärntnerischen Gasthausklassikern abgerundet wird. Zum Start delektierten wir uns an einem zarten, hauchdünnen und wunderbar marmorierten Carpaccio vom Wangus (Gernots Kreuzung aus Wagyu und Angus) mit Olivenöl und Parmesan. Das köstliche Rindfleisch wurde zum roten Faden durch unser Menü und der feine, niemals aufdringliche, Geschmack begeisterte. Puristen sollten beim Carpaccio den Balsamico weglassen. Die wärmende und kraftvolle Rindsuppe mit Frittaten entpuppte sich als eine der besten je verkosteten. Rein und klar im Geschmack, der sich mit der dezenten Süße der Frittaten in seltener Balance verband. Große Klasse, wie mit hauseigenen und regionale Zutaten umgegangen wird.
Gernot braucht in seiner Küche keine verstiegenen Kreativkonzepte. Buchstäblich alles, würde den besonderen Fleischgeschmack stören. Die Reduktion auf das Wesentliche erweiterte seine Möglichkeiten jedoch ungemein. Das Filetsteak, punktgenau medium rare, butterweich mit schönen Röstaromen und von geschmacklicher Perfektion. Aufbauend auf bestes Grundmaterial trieb Gernot die Optimierung der Produkte auf die Spitze und die Kompositionen rundherum führten ein bescheidenes Statistendasein. Perfekt ausgeführtes Handwerk, das den Regeln der Kochkunst folgt und diese präzise anwendet. Auch beim gekochten Tafelspitz kam große Freude auf. Die zarten Stücke wurden in bester Rindsuppe serviert und warmgehalten. Diese nicht ausgelöffelt zu haben, schmerzt spätestens nach dem Verlassen des Gasthauses. Mit frischem Kren, knackigem Wurzelgemüse und höchst gelungenen Rösterdäpfeln serviert, doch der Star war das duftende und geschmackvolle Fleisch.
Für das Dessert – Kärntner Eisreindling – zeichnete schon die nächste Generation beim Grabnerwirt verantwortlich. Tochter Victoria transformierte Geschmack und Idee der Kärntner Nationalsüßigkeit auf ein Parfait. Ein vorzüglicher Abschluss eines besonderen Menüs.
Für ein viergängiges Rindfleischmenü beim Grabnerwirt in Arriach sollten, je nach Hauptspeise, € 45,– bis € 65,– eingeplant werden. Dreigängig ab € 28,–. Angesichts der außerordentlichen Qualität ein höchst genussfreundlicher Preis.
Ein Genusstipp von Gustav Schatzmayr, goodstuff AlpeAdria.
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