Azienda Agricola Bressan – Mastri vinai
Fulvio Bressan & Jelena Misina
Via Conti Zoppini 35
I-34072 Farra d’Isonzo, Friaul
Telefon: +39 0481 888 131
Anreise: Karte
Öffnungszeiten: nach Voranmeldung
„Echter Wein“ aus dem Hause Bressan
„Er sagt, was er denkt und macht was er sagt“, so könnte man Fulvio Bressan, den eigenwilligen Winzer aus Farra d’Isonzo mit wenigen Worten beschreiben. Ein Idealist, der gegen den standardisierten Allerweltsgeschmack auftritt und – wie er sie nennt – „echte Weine“ mit großer Leidenschaft macht, welche die Rebsorte, das Terroir und die Persönlichkeit des Weinmachers am Gaumen widerspiegeln. Er arbeitet nach den Geboten seiner Familie, die in der Region seit Anfang des 18. Jahrhunderts Weinbau betreibt. Modeerscheinungen und Chemie in Keller und Weingarten sind ihm ein Greuel und subsummiert alle Eingriffe in die natürlichen Prozesse der Weinwerdung als Gift. Den neuen Weingarten, ca 6 ha, kaufte er auch zum Schutz seiner bestehenden. Zu groß war die Gefahr, dass eine anderer Eigentümer mit zweifelhaften Methoden seine angrenzenden Lagen kontaminieren könnten. Auf den neuen Flächen sollen durchwegs alte, autochtone Sorten ausgepflanzt werden.
Fulvio und seine Frau Jelena bestimmen das Geschehen am Weingut und machen pro Jahr bis zu 35.000 Flaschen, je nach Qualität des Jahrgangs. Großer Wein auf natürliche Art ohne Pestizide und Herbizide. Auf Bewässerung des Weingartens, Zuchthefen und sonstige Zusätze sowie Filtration wird verzichtet. Kompromisslos beschränkt er sich auf die Gaben der Natur und macht aus diesen mit viel Erfahrung seinen ehrlichen, reinen und hochwertigen Wein. Die Auspflanzung neuer Stöcke erfolgt nach Möglichkeit in Nort-Süd-Richtung, um von einer optimalen Sonneneinstrahlung zu profitieren. Der Erfolg gibt ihm Recht, aber viele seiner Winzerkollegen halten seine Methoden mindestens für exzentrisch, wenn nicht sogar für verrückt und das ist für ihn die größtmögliche Anerkennung.
Zur Verkostung
An Bressan-Weine zu kommen verlangt einen gewissen Enthusiasmus und ist nicht einfach. Die beste Variante ist ein Einkauf ab Hof nach vorheriger Anmeldung mit Verkostung in der unptretentiösen Lounge des Weinkellers.
Weißweine: Carat (80 % Friulano, je 10 % Malvasia und Ribolla Gialla), Grigio in Grigio (100 % Pinot Grigio) und Verduzzo Friulano (trocken).
Rotweine: Schioppettino, Pignol (Pignolo), Pinot Nero, Nº3 Bressan (Schiopettino, Pinot Nero, Cabernet Sauvignon), Ego (Schioppettino, Cabernet) und Rosantico (Moscato Rosa Dry).
Grigio in Grigio 2017: Fulvios Interpretation eines Pinot Grigios, mit einer 6-8 Monate langen Mazerationszeit und vier Jahre Lagerung im Birnenholzfass. Ein Qualitätsfanatiker geht mit diesem Wein seinen eigenen Weg. Vergleiche mit herkömmlichen Pinot Grigios ergeben keinen Sinn, zu unterschiedlich ist die Verarbeitung.
Verduzzo Friulano 2017 (trocken): Eine typische Sorte der Region Friaul, die trocken ausgebaut wird. Reifung in Akazienholz- und Slawonischen Eichenfässern. Gelb in der Farbe mit grünlichen Reflexen. Leicht tanninhältig, trocken, ausgewogen und angenehm. Nachgeschmack an Mandeln und einem Hauch an Wildblumen.
Pignol 2004: Eines der Flagschiffe von Fulvio & Jelena und ein friulanisches Spitzengewächs. Ebenfalls eine alte, autochtone Sorte, die fast in Vergessenheit geriet, jetzt aber eine Renaissance erlebt. Je nach Jahrgang werden 20 bis 30 Hektoliter/Jahr gemacht. In den Jahren 2005 bis 2009 wurde aufgrund des schlechten Wetters kein Pignolo geerntet. Rubrinrote Farbe, guter Alkoholgehalt und angenehme Säure. Elegant im Körper, schöne Tannine und ein fruchtiges zurückhaltendes Bouquet.
Ein Winzertipp von Gustav Schatzmayr, goodstuff AlpeAdria.
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