Gostilna na Gradu in Ljubljana / Laibach, Slowenien

Gostilna na Gradu in Ljubljana / Laibach - © Matic Kremžar, Jezeršek gostinstvo
Gostilna na Gradu in Ljubljana / Laibach - © Matic Kremžar, Jezeršek gostinstvo

Gostilna na Gradu

Grajska planota 1

SLO-1000 Ljubljana

Telefon: +386 820 51 931

Anreise: Karte

www.jezersek.si

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 12.00 bis 22.00 Uhr. Sonn- und Feiertage von 12.00 bis 17.00 Uhr.

Na Gradu – in der Burg von Ljubljana

Die mittelalterliche Burg von Ljubljana zählt zu den beliebtesten Touristenattraktionen der Stadt. Majestätisch präsentiert sie sich über den Dächern der Altstadt und ist bequem per Standseilbahn, Bus, Auto oder zu Fuß vom Stadtzentrum erreichbar. 2020 übernahm die Familie Jezersek die bekannte Gostilna na Gradu und machte sie zu einem der kulinarisch bedeutendsten Lokale der slowenischen Hauptstadt.

Trotz regen Treibens im Burghof ein höchst angenehmer Rückzugsort, um eine Auszeit vom Stadttrubel zu genießen. Die alten Gemäuer schaffen eine gediegene Atmosphäre, sowohl im Inneren als auch im Wintergarten der Gostilna. Küchenchef Sebastjan Elbl verbindet auf besondere Weise Elemente der traditionellen Küche Sloweniens mit modernen Geschmäckern. Dabei legt er großen Wert auf optimale Zubereitung und Inszenierung der hochwertigen Produkte. Restaurantleiter und Sommelier Jure Staric ist ein ausgewiesener Kenner slowenischer Weine und findet stets die perfekte Abstimmung mit Sebastjans Kreationen.

John Dory / Petersfisch - goodstuff AlpeAdria
John Dory / Petersfisch

Genuss auf der Burg

Nach Wildpâté und Brauner Butter als feinen Gruß starteten wir mit Kalbszunge und Anchovis/Sardellen ins Menü. Ein wahrer Paukenschlag. Die dezent geräucherte Zunge kochte Sebastjan für mehrere Stunden, ohne dass sie ihre rustikale Note verlor. Ihre Begleiter sorgten für unterschiedlichste Noten, fügten sich aber gekonnt zusammen und ordneten sich der Kalbszunge unter. Zwiebelcrumble schuf den Grundton, Kapern und Pilze sorgten für Frische. Sardellenmayonnaise rundete ab. Für diese Kombination und deren Ausgestaltung braucht man schon eine Meisterhand. Shrimps mit Sellerie, ein adriatisch geprägter Gang, der Meeresaromen elegant mit erdigen und luftigen Geschmäckern verband. Die Shrimps führten den harmonischen Geschmacksakkord an, Grüner Apfel sowie Selleriecreme entpuppten sich als perfekte Begleiter und balancierten das Gericht auf vortreffliche Weise aus.

Tintenfisch und Kren, welch gelungene Verbindung und Konzentrat kraftvoller Aromen zu dem uns Jure einen schönen Sauvignon aus Bela Krajina einschenkte. Perfektes Pairing. Chefkoch Sebastjan Elbl findet immer wieder Inspirationen in der traditionellen Küche Sloweniens, dabei kombiniert er bekannte Zutaten zu neuen Gerichten. Die Tintenfischpasta füllte er mit leicht geräuchterter Forelle und umgab sie mit der Schärfe des Krens, der von Roten Rüben und Petersilie unterstützt wurde. Er brachte Köstliches aus einfachen Zutaten mit Raffinesse auf den Teller. Den folgenden John Dory / Petersfisch stellte Sebastjan Pastinakenpüree, Fischbrühe mit Kräutersauce, Schafkäse aus Bovec und eingelegte Rüben zur Seite, die den Fisch auf eine höhere Stufe hoben ohne dabei die Vorherrschaft zu verlieren. Mit regionalen Zutaten in passenden Proportionen beweist er, dass er die Seele seiner Gäste erreicht, ohne sich modernistisch asiatischen Optionen hinzugeben.

Der Klassiker Kalbsfilet wurde mit Grünkohlnuancen in Form einer Rolle – mit Pilzen gefüllt – und knusprigem Cracker verbunden. Das punktgenau gebratene Steak lag auf einer feinen Demi Glace mit einer Spur Thymianöl. Keine verstiegenen Pirouetten sondern schlichte Eleganz und Geschmackigkeit gutbürglerlicher Küche. Dazu ein bemerkenswerter Carsus 2017 (Terran, Cabernet Sauvignon und Merlot) vom Weingut Stoka aus dem Karst. Ohne dem Hauch an Yuzusirup könnte man annehmen, dass die Zutaten für das Dessert – Kürbis und Maroni – vor der Haustüre gesammelt wurden. Vortrefflich gelangen Kürbiskernöleis und Maronimousse mit gesalzenem Karamell als bestmögliches Menüfinale.

In der Gostilna na Gradu werden abends mehrgängige Menüs angeboten. Vier Gänge um € 47,–, fünf um € 53,– und sechs um € 62,–. Mittags gibt es à la carte-Gerichte zur freien Kombination. Bei vier Mittagsgängen kratzt man ebenfalls an der € 50,– Marke. Ein höchst genussfreundliches Preis/Leistungsverhältnis.

Ein Genusstipp von Gustav Schatzmayr, goodstuff AlpeAdria.

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