Gasthof Postwirt
Familie Franz-Josef Schmidt
Hauptstraße 64-66
A-9871 Seeboden
Telefon: +43 4762 81137
Anreise: Karte
Öffnungszeiten: September bis Juni von Dienstag bis Samstag von 11.00 bis 22.00 Uhr, Küchenzeiten von 11.30 bis 21.00 Uhr (variabel), Sonntag von 11.00 bis 15.00 Uhr, Küchenzeiten von 11.30 bis 14.00 Uhr (variabel). Juli und August durchgehend geöffnet.
Postwirt – seit 1912 am Millstätter See
Der Postwirt – 1912 gegründet und jetzt von Franz Josef Schmidt mit seiner Frau Astrid in vierter Generation geführt. Mit ihrer Tochter Anna steht die fünfte Generation parat, um das Traditionshaus in Seeboden zu übernehmen. Ein Familienbetrieb im besten Sinne, denn drei Generationen packen tatkräftig im Gasthof zu.
Küchenchefin Jozica Polutnik, die seit mehr als dreißig Jahren die Postwirtgäste bekocht, prägte den besonderen Ruf des Hauses mit. Klassiker der Österreichischen und Kärntner Küche sowie Innereienspezialitäten sind das Metier der leidenschaftlichen Köchin. Die Speisekarte wird ganz wesentlich von Produkten bestimmt, die von kleinen regionalen Erzeugern stammen. Das besondere Faible für Fleisch und Innereien mag in der Geschichte des Hauses begründet liegen, denn in den 1900er-Jahren führte Familie Schmidt auch eine Fleischerei. Alles zusammen verleiht dem Postwirt ein eigenständiges, an den Traditionen der Region orientiertes Profil.
Posthof-Spezialitäten
Jozica Polutnik ist eine Alleskönnerin, die all ihre Gerichte mit großer Erfahrung und besonderer Hingabe zubereitet. Wir starteten mit einer gehaltvollen Frittatensuppe ins Menü. Die Rindsuppe wird natürlich selbstgemacht und das verwendete Fleisch ist Basis für selten gewordene Gerichte wie gekochtes Beinfleisch oder Ochsenfleisch. Als wahre Köstlichkeit entpuppte sich das gebackene Kalbsbries. Der zarte Briesgeschmack und die fast flaumige Konsistenz hinterließen einen Nachgeschmack, bei dem man sich wünschte, dass er lange anhalten möge. Kann man nicht besser machen!
Mit Kalbsrahmbeuschel folgte ein wuchtiges Monument traditioneller Gasthausküche. Erfreulich der feine Innereiengeschmack und der Blick auf alle Elemente, die ein Beuschel braucht. Dezent gewürzt, harmonisch im Geschmack mit einem lockeren Serviettenknödel als Beilage. Höchst löblich, dass Essig zum Beuschel separat angeboten wurde, um nicht die unterschiedlichen Vorlieben der Gäste zu unterminieren. Herbst ist Ganslzeit und Jozicas Klassischer Gänsebraten zeugt von wahrer Meisterschaft. Mostviertler und Kärntner Bio-Weidegänse von Christian Granitzer wechseln sich – je nach Verfügbarkeit – am Teller ab. Gutes Essen wird von handwerklicher Intelligenz und soliden Grundprodukten bestimmt. Ein flaumiger Servietten- und ebensolcher Grießknödel sowie Apfelmus und Kastanienreis begleiteten die weiche, saftige und bestens gewürzte Gans, bestehend aus Haxn und Bruststück. Besonders gschmackig die Ganslsauce.
Zum Abschluss zwei Tranchen vom hausgemachten Apfelstrudel mit Vanillesauce, der ebenfalls alle Stückerln spielte. Das perfekte Finale. Für ein dreigängiges á la carte-Menü mit Suppe im Gasthof Postwirt sind knapp € 30,– bis € 35,– einzuplanen. Ein viergängiges kommt auf € 40,– bis € 50,–. Ein höchst erfreuliches Preis/Leistungsverhältnis.
Ein Genusstipp von Gustav Schatzmayr, goodstuff AlpeAdria.
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