Das Restaurant Caramé wurde geschlossen. Küchenchef Thomas Guggenberger und sein Team kochen jetzt im Restaurant Lilienberg in Tainach, Kärnten.
Restaurant Caramé
Am Corso 10
A-9220 Velden am Wörther See
Telefon: +43 4274 3000
Anreise: Karte
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag ab 18.00 Uhr geöffnet.
Caramé – feiner Genuss am Wörther See
Im Zentrum von Velden am Wörther See eröffnete im Jahr 2006 mit dem Caramè ein besonderes Restaurant, das den bekannten Sommertourismusort in Kärnten auf die Agenda internationaler Genussreisender hob und diesen Platz mit erlesener Küche und Weinen sowie charmant aufmerksamer Gästebetreuung immer wieder aufs Neue mit Bravour behauptet. Die Top-Bewertungen in einschlägigen Restaurantführern sprechen für sich.
Während der Sommermonate geht’s im Caramè und am Corso recht turbulent zu. Auf der Terrasse erblickt man einen nicht abreißen wollenden, von Partylaune beseelten Menschen- und Autostrom. Im Inneren des, mit viel Bedacht gestalteten Lokals landet man jedoch in einer anderen, etwas beschaulicheren Dimension. Günther Faderl und Küchenchef Thomas Guggenberger schaffen mit ihren Teams in Küche und Saal viele Momente, die einen genussreichen Abend auszeichnen.
Degustation
Vor dem Start ins Menü erfreuten wir uns an einem Kulinarischen Servus: Brandteigkrapferl mit Röstzwiebeln und Bergkäse, Karottencupcake mit Mousse von der Gänseleber, Schokolade, Kokos und Himbeere sowie Selleriemousse mit Selleriespeck. Ein furioser Start der stimmigen Geschmacksakkorde die sich – obwohl aromatisch durchaus geklotzt wurde – höchst harmonisch präsentierten. Die beiden Vorspeisen – Seezunge und Pulpo & Burrata – verband die wärmende Leichtigkeit im Geschmack und eine sichere Hand beim Kombinieren der Zutaten. Die Hauptdarsteller, Pulpo und confierte Seezunge, wurden jeweils gekonnt in Szene gesetzt und von ihren Begleitern umschmeichelt.
Auf den ersten Blick erhielten die Jakobsmuscheln von Chef Thomas Guggenberger mit Karfiol und Macadamia recht eigenwillige Tellergenossen. Mit feiner Nussbutter rundeten sie jedoch die Muschel gelungen ab und gaben ihr eine neue Wendung. Die Perfektion im Ausbalancieren von Geschmackskomponenten erlebten wir beim Steinbutt „Carbonara“. Wildfang von fester Konsistenz und punktgenau zubereitet auf Spargel, Dotterraviolo, Pecorinochip darüber Guancialeschaum. Ein Carbonara-Konstrukt, das die ganze Kraft des römischen Klassikers in sich trug und trotz Dotterkraft mit besonderer Leichtigkeit bestach. Scheinbar simple Zutaten wurden mit Feinsinn und Eleganz auf den Teller gebracht. Ein Basilikumeis mit Schokolade, Passionsfrucht, Butterkeksbrösel und Mascarpone bereitete uns auf weiteres vor.
Die Umgebung vom feinen Prime Beef „Teriyaki“ mit gebackener Shortrib und Frühlingsrolle klang vielversprechend und übertraf die Erwartungen. Steak und Rippe überzeugten in Konsistenz und Präzison in der Zubereitung, unterschieden sich jedoch fundamental im Geschmack. Zwei komplementäre aber hochindividuelle Genüsse. Zartrosa gebraten wurde der Lammrücken mit glacierten Morcheln, frischen Erbsen und griechischem Joghurt zu Tisch gebracht. Vorzügliche Fleischqualität und Begleiter, die dem Lamm in Verbindung mit einer außerordentlichen Sauce huldigten. Nenad Stojkovic reichte dazu ein Glas Tempranillo aus dem Gebiet Ribera del Duero in Spanien. Pefekt temperiert, gut jenseits der 20 Grad-Marke. Die Unsitte bei Raumtemperatur ein überhitzes Badezimmer als Maßstab zu nehmen, findet im Caramé keinen Platz. Auf der Weinkarte finden sich Klassiker aus Österreich, Italien (ua Piemont und Toskana) und Frankreich (Bordeaux und Burgund) und Schönes darüberhinaus.
Die Dessertkreation rankt um die Zutaten Passionsfrucht mit kandierter Pastinake, Petersil-Joghurt-Eis und karamellisierter weißer Schokolade. Mag etwas wirr klingen, kommt am Gaumen aber gelungen harmonisch zusammen.
Für ein fünfgängiges Degustationsmenü im Restaurant Caramé sind € 135,– einzuplanen, € 180,– für sieben Gänge. À la carte nach Belieben. Ein solider, genussfreundlicher Preis für höchste Qualität.
Ein Genusstipp von Gustav Schatzmayr, goodstuff AlpeAdria.
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