Bärenwirt – Das Wirtshaus zum Genießen
Hauptstraße 17
A-9620 Hermagor
Telefon: +43 4282 2052
Anreise: Karte
Öffnungszeiten: Donnerstag bis Montag von 11.30 bis 14.00 Uhr und von 17.00 bis 20.00 Uhr
Bärenwirt – Heimat der Ressis
Nach einem guten Jahrzehnt in Wien zog es Claudia und Manuel Ressi wieder nach Kärnten und in Hermagor übernahmen sie 2015 mit dem Bärenwirt ein Wirtshaus, das auf eine mehr als hundertjährige Geschichte zurückblicken kann. Von der getäfelten Stube bis zur Greißlerei mit breiter Glasfront zum Kirchplatz gibt es gänzlich unterschiedliche Erlebenisräume für Manuel Ressis Gerichte.
Der Schritt vom Steirereck in Wien zum Bärenwirt nach Hermagor war ein großer, eröffnete den Ressis jedoch vollkommen neue Möglichkeiten, die sie zu nutzen wissen. Allen voran die qualitativ hochwertigen Grundprodukte und die gewonnene Lebensqualität ihrer Gailtaler Heimat. Feines aus nächster Nähe von Fisch und Fleisch bis Gemüse und Käse landen zur vortrefflichen Veredelung in der Bärenwirt-Küche.
Manuel Ressi kocht
Wir verkosteten einen Mix aus Wirtshausklassikern und ausgewählten Speisen des „Gut für den Gaumen“-Menüs. Das Beef tatar überraschte mit einer, von den Zutaten stammenden, säuerlichen Note und wurde großzügig mit mild-scharfen Pommery Senf bedeckt, der sich mit mit der prickelnden Schärfe des Tasmanischen Pfeffers verband. Beim folgenden Bienenstock überzeugte die Kombination aus zart gebeizter Forelle, Karotten, Physalis und Schwarznessel. Manuel Ressi schuf einen frischen und stimmigen Geschmacksakkord, bei dem der Fisch trotz aller Dezenz den Ton angab. Das Gericht wurde auf einem Bienenwachstuch platziert, dessen subtile Wirkung man weder auf den ersten Blick noch beim ersten Biss wahrnahm.
Mit den Gailtaler Ripperln huldigt der Chef und Patron einem Wirtshausklassiker. Er zeigte welch unerschöpfliche Potenziale in der regionalen Küche liegen. Intensiver Fleischgeschmack, der von Honignoten umspielt wurde. Spitzkraut und -geleewürfel begleiteten die Ripperln umgeben von einem Saftl, dass die geballte Fleischkraft in sich trug und mit Scharzer Gams – ein dunkles Bockbiert – verfeinert wurde. Auf Kräutern und Karfiol wurden die gefüllten Hühnerbruststücke gebettet, die Manuel Ressi in Hühnerhaut gewickelt knusprig panierte. Naturverbundene Gäste haben beim Anblick des Gerichts selbstredend eine Hühnerwiese vor Augen.
Der Kaiserschmarrn, außen leicht knusprig vom Backen und Karamellisieren, innen gefährlich guter Flausch. Mit Zwetschkenröster (gibt’s im Bärenwirt Online-Shop zu kaufen) und Vanilleeis. Ein echter Bringer mit dem Temperament einer Hauptspeise. Zum Finale ging’s ins Apfelland. Die Apfel-Tarte aus leicht säuerlichen Gravensteiner Äpfeln auf Mandelkrokant begeisterte mit Geschmacks- und Konsistenzkontrasten. Ideal das Preiselbeer-Sorbet als Begleitung.
Für ein viergängiges Menü im Bärenwirt sollten € 68,– eingeplant werden. Eine Steigerung bis zu acht Gängen (€ 124,–) ist möglich. Ein gefälliges Preis/Leistungsverhältnis bei dem die Qualität überzeugt.
Tipp: Das gegenüberliegende, ehemalige Nachwächterhaus bauten Claudia und Manuel Ressi zum Kleinen Bären um und bieten 3 Zimmer für Genussreisende zum Verweilen an.
Ein Genusstipp von Gustav Schatzmayr, goodstuff AlpeAdria.
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